Hierzu zählt die Vorbeugung durch Desinfektion von Oberflächen und der Hände, Augen, als auch medikamentös durch Nasensprays, Mundspülungen und CO.

Ich empfehle sie nicht mehr explizit, weil der Nutzen nicht bewiesen ist. War es das Nasenspray oder hatte man ohnehin eine geringere Virusexposition? Wars doch eher die Impfung oder Paxlovid und nicht das exzessive Mundspülen mit CPC?

Priorität in der Vorbeugung gegen eine Infektion haben:

  1. Regelmäßige Auffrischimpfungen – unabhängig von Alter und Risikofaktoren
  2. FFP2 oder FFP3-Maske eng anliegend tragen
  3. Saubere Luft in Innenräumen durch Frischluftzufuhr und/oder Luftreiniger kombiniert.

Medikamente

Nasenduschen:

Gurgeln und Nasenduschen mit Kochsalzlösung verringern Hospitalisierung signifikant, wie eine doppelverblindete randomisierte Studie zeigt (Espinoza et al. 2023)

Nasensprays:

Für Hersteller eine win-win Situation. Solange unabhängige, große Studien die Wirksamkeit nicht beweisen können, ist es wie mit Homöopathie. Wenn man sich nicht ansteckt, wars das Spray, wenn der Verlauf leicht war, wars das Spray, wenn der Verlauf moderat war, wäre er ohne Spray schwerer gewesen. Nur: Ob und wie schwer man erkrankt, hängt vom Impfstatus und Zeitpunkt der letzten Impfung ab, von der Viruslast bei der Infektion, von der Variante, und ob man andere antivirale Medikamente nimmt, die nachweislich einen Effekt haben (Paxlovid, Metformin). Ich bin daher sehr skeptisch und werde Nasensprays oder Mundspülungen niemals als Ersatz zu hochwertigen Masken oder Medikamenten empfehlen.

  • Covitrap: Enthält monoklonale Antikörper. Nur in Thailand erhältlich. Nach Imsuwansri et al. (2022, preprint) soll es auch die Infektion selbst verhindern können. Die Peer-Review-Version steht noch aus.
  • Bioblock: Enthält polyklonale Antikörper, aus dem Colostrum der Kuh gewonnen, laut beteiligten Wissenschaftlern angeblich hochwirksam auch gegen XBB. Die dort erwähnte klinische Studie musste allerdings um zwei weitere Jahre verlängert werden, da die Zahl der Teilnehmer und Infektionen bisher zu gering war.

Mundspülungen:

Cetylpyridinium Chloride (CPC) soll die Viruslast im Mund reduzieren.

Vorsicht: CPC wirkt schlechter, wenn Benoate enthalten sind, wie in Dontodent (D’Amico et al. 2023).

Antihistaminika

Untersuchte Antihistaminika

Yu et al., The histamine receptor H1 acts as an alternative receptor for SARS-CoV-2 (02.07.24 – H1-Rezeptoren können als alternative Andockpunkte für SARS-CoV2 dienen und eine Infektion verhindern, Caveat: Studie bisher im Zellversuch, keine humanen Daten!)

Desinfektion

  • Auf Mobiltelefonen befindet sich meist kein infektiöses Virus (Lai et al. 2022)
  • Abgepacktes Essen spielt auch nur eine untergeordnete Rolle (Butot et al. 2022)
  • öffentliche Toiletten – unbedingt Deckel runterklappen vor dem Spülen (Crimaldi et al. 2022)
  • Essen ist kein relevanter Übertragungsweg, weil beim Essen mit Speichel geschluckt wird. Es gibt kein Verweilen in Aerosolform, nicht einmal als kleinste Tröpfchen. Nur Aerosole können in die Lunge gelangen.

Augenschutz

Eine frühe Meta-Analyse ergab weniger Infektionen mit Augenschutz, allerdings mit niedriger Qualität der betrachteten Studien (Chu et al. 2020) und keine direkten Hinweise bei Covid19.

Manche Anekdoten legen diesen Weg nahe, weil die betreffende Person „durchgehend“ Maske getragen habe, aber die wahrscheinlichste Erklärung bleibt immer der mangelnde Dichtsitz der Maske bzw. eine Ansteckung dann, wenn man die Maske abgesetzt hat, weil man die Situation nicht als riskant wahrgenommen hat.

Es gibt indirekte Hinweise, etwa dass ACE2-Rezeptoren in der Bindehaut vorhanden sind (Lange et al. 2020, Grajewski et al. 2021, Collin et al. 2021), sowie ein Preprint von Navaratnam et al. (2022), die nahelegt, dass das Tragen einer Brille das Infektionsrisiko um 15% senkt. Eine weitere Studie von Gregersen et al. (2022) widersprach diesem Ergebnis allerdings.

Es gibt ein Denkansatz, weshalb Brillengläser helfen könnten: Weil man die Maske dann so anpasst, dass die Brillengläser nicht mehr beschlagen und die Maske besser schützt. Ohne Maskennutzung sinkt auch der Nutzen einer Brille.

Augensymptome wie Bindehautentzündungen sind in Verbindung mit Covid19 jedenfalls häufig und kein zwingender Hinweis auf die Übertragungsroute.

Testen als Schutz vor Folge-Übertragung

PCR-Selbsttests gibt es in Wien noch bei privaten Anbietern, z.B. Trinicum Diagnostics, die auch Influenza-Selbsttests anbieten. Die Durchführung ist ähnlich zu den LeadHorizon-Tests mit Spül/Gurgellösung, die direkt im 3. Bezirk beim Briefkasten einwerfen kann – allerdings nur Montag bis Freitag

Bei den „Labors.at“ in Wien kostet der PCR-Test nichts, wenn man eine Überweisung vom Hausarzt mit Diagnose/Verdacht auf Infektion hat – in dem Fall übernimmt die Krankenkasse die Kosten.

Sonst betragen die Kosten für die Analyse 25 Euro und für den Abstrich vor Ort 15 Euro. Wer seinen Abstrich selbst vorbeibringt (z.B. mit normalem Leitungswasser gurgeln/spülen und in ein Abstrichröhrchen geben, oder eigenen Nasen-Rachen-Abstrich), zahlt nur die Analyse.