Zu den Risikofaktoren für schwere Verläufe mit Todesfolge zählen vor allem Menschen mit Krebserkrankungen, auch nach Impfung (v.a. Bauchspeicheldrüsen-, Leber- und Lungenkrebs: Wang et al. 2022, Lee et al. 2022), Demenzkranke, Herzinsuffizienz, ab 75 Jahre aufwärts, Dialysepatienten, schwere Leberkrankheiten, Down-Syndrom (Clift et al. 2020), sowie auf den unteren Rängen auch schwere psychische Erkrankungen, Diabetes Typ I und II, COPD und sonstige schwere Lungenerkrankungen und Übergewicht (Lockhart and O’Rahilly 2020), dabei sind speziell übergewichtige Männer betroffen, bei denen ein höherer BMI zu niedrigeren Ct-Werten führt (Herbert et al. 2023).
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Insgesamt wurden 672 Erkrankungen, die mit erhöhtem Risiko für schwere Verläufe verbunden sind und/oder 72 Erkrankungen mit erhöhtem Risiko für LongCovid gefunden (Pietzner et al. 2024).
Weitere Risikofaktoren
- genetische Faktoren bestimmen ob man sich (wiederholt) ansteckt bzw. einen schweren Verlauf hat (Brown et al. 2024 – zu Pandemiebeginn 33% Faktor, jetzt über 70% – anfangs NPIs einflussreicher )
- genetische Faktoren bzgl. C-reaktivem Protein (CRP), die bei Varianten wie Delta und BA.5 höhere Sterblichkeitsraten erzeugen (Mofrad et al. 2024 – in allen Varianten Zusammenhang mit CRP rs1800947 GG Genotyp, höhere Entzündungsmarker)
- Blutgruppe A ca. 50% höheres Risiko für schweren Verlauf, doppelt so hoch wie Blutgruppe 0, Blutgruppe B dazwischen (Ellinghaus et al. 2020, preprint)
- Autoantikörper gegen Typ I Interferone (Bastard et al. 2020, Zhang et al. 2020)
- Erhöhte Megakaryocyten, Erythroid Cells und Plasmablasts als Biomarker für schwere Verläufe (Bernardes et al. 2020)
- Luftverschmutzung (Bericht im Deutschlandfunk, 11/2020, Yu et al. 2022)
- Reaktivierung von Epstein-Barr-Viren (Paolucci et al. 2020)
- höhere Pollenkonzentrationen (Damialis et al. 2021)
- sozialer Status (Bericht des RND, 2021)
- Lymphopenie (Tan et al. 2020)
- Übermaß an bestimmten Pilzen im Mikrobiom im Darm begünstigt Entzündungsprozesse bei schweren Verläufen (Prillaman McKenzie 2023)
- bestimmte genetische Faktoren (Kotsev et al. 2021)
- Kynurenine als Biomarker für schwere und Langzeitfolgen (Bizjak et al. 2022)
- verzögerte Antikörperbildung, weniger Fucose-Zucker an Antikörper, verschlimmerte Entzündungsreaktion (Chakraborty et al. 2022)
- Proteinmarker (Wang et al. 2022)
- Transkriptionsfaktor ELF5 – Protein (Pietzner et al. 2022)
- rheumatische Grunderkrankungen (Svensson et al. 2023)
- Menschen mit schwarzer Hautfarbe haben ein beträchtlich höheres Risiko für Venenthrombosen (VTE) als Weiße oder Asiaten, Männer stärker betroffen als Frauen (Cénat et al. 2024, Review und Meta-Analyse)
widerlegt:
- Variation des human leukocyte antigen (HLA) kann asymptomatische Verläufe begünstigen (Augusto et al. 2023, Bericht in StatNews)
- Wie bei anderen Akutinfektionen wurden keine klassischen HLA-Allele identifiziert, die einen asymptomatischen Verlauf begünstigen. T-Zellen-Immunität gegen saisonale Coronaviren scheinen den Verlauf von SARS-CoV2-Infektionen bei ungeimpften Personen nicht stark zu beeinflussen (Marchal et al. 12/2023 preprint)
chronische Infektionen
Machkovech et al., Persistent SARS-CoV-2 infection: significance and implications (07.02.24)
Organschäden durch Covid und LongCOVID
Menschen mit chronischen Erkrankungen und Behinderungen
„Disabled/high risk people are not asking you to “lock down forever” when we ask you to wear a mask. We’re asking you to wear a mask so WE don’t have to lock down forever.“
Briana Mills, Ehe- und Familientherapeutin, körperlich behindert
- Thousands of disabled people died after ‘Covid treatment withheld’, inquiry to probe (22.03.24 – “ Do Not Resuscitate notices were placed on the medical files of many people with Down’s syndrome, autism and other learning disabilities who were otherwise healthy before contracting the virus“- Eugenik in Großbritannien)
- Ketkar et al., Assessing the Burden and Cost of COVID-19 Across Variants in Commercially Insured Immunocompromised Populations in the United States: Updated Results and Trends from the Ongoing EPOCH-US Study (13.01.24 – 2,9% Prävalenz in der Gesamtbevölkerung an Immungeschwächten, längere Spitalsaufenthalte, höhere Risiken für schwere Verläufe bei allen Varianten – bis BA.5, konvergente Varianten)
- Jett et al., Retrospective review of the code status of individuals with Down syndrome during the COVID-19 era (03/2024 – „The diagnosis of Down Syndrome had the strongest association with DNR status after controlling for other risk factors“ – DNR = Do Not Resuscitate; Beweis für Eugenik in den USA)
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