Vielleicht gehe ich jetzt zu hart mit mir selbst ins Gericht. Vielleicht wirkt es wie ein Einknicken vor den politischen Verhältnissen, die sich gerade drehen. Vielleicht ist es aber auch nur Zufall, dass ich endlich darüber schreiben werde, was schon länger in mir nagt – mit dem Wunsch, endlich einen Schlussstrich ziehen zu können. Unterm Strich nehme ich nicht alles zurück, was ich die letzten Jahre geschrieben habe. Auch vom Podcast mit Virologe Drosten bleibt beinahe beiläufig ausgesprochen stehen, dass rund 6% der symptomatisch Infizierten Erwachsenen und rund 1% der symptomatisch infizierten Kinder Long Covid bis Ende 2023 entwickelt haben. Beim Poliovirus waren es 1%, die körperlich bleibende Schäden durch paralytisches Polio entwickelt haben. Polio stand auf der Agenda zur Ausrottung (mit den derzeitigen Impfstoffen nicht möglich). Ich schrieb viel über Aerosol-Übertragung, zu den manipulierten Angaben „freier Spitalsbetten“, zu den ominösen Haushaltsclustern und zur Durchseuchung der Kinder und Jugendlichen, um schneller Herdenimmunität zu erreichen. 1% haben die Absicht, Herdenimmunität über Infektion statt Impfung zu erreichen, mit ihrer Lebensqualität gebüßt. Es sind auch Kinder an Covid oder den Spätfolgen verstorben. Da gibt es selbstverständlich nichts zurückzunehmen. Sterblichkeit und Übersterblichkeit sprechen Bände.
WeiterlesenIch kann auf über vier Jahr nahezu durchgehende Dokumentation der Seuche zurückblicken. Das Ende der Fahnenstange meiner Berichterstattung scheint jetzt mit der rechtsradikalen Regierung erreicht, mit der sich wohl schon alle abgefunden haben. Nicht, weil das Virus verschwinden wird, sondern weil die Datenlage infrage gestellt ist.
Beim Abwassermonitoring dominiert derzeit jedenfalls klar Influenza, das bereits das Niveau von 2022/2023 erreicht hat. RSV steigt verzögert an, nimmt aber ebenfalls schon stark zu.
SARI-Dashboard:
Bei den Spitalsaufnahmen ist die Covid-Welle klar durch und lag deutlich niedriger als im Vorjahr, aber immer noch recht hoch für die halbierte Abwasserlast, mit rund 1000 Aufnahmen in einer Kalenderwoche.
Influenza steigt erst an, befindet sich aber weiterhin deutlich unter den Spitzenwerten von SARS-CoV2. Trotzdem wird maximal ein wenig für Influenzaimpfung geworben, aber nirgends mehr für eine Covid-Impfung.
RSV hatte im Vorjahr den Peak nahezu zeitgleich mit Influenza, das könnte heuer auch wieder der Fall sein. Bei Kleinkindern führt RSV mit großem Abstand vor Influenza und Covid. In Sachen Prävention spielt es kaum eine Rolle, was dominiert, es würde eine RSV-Impfung für Schwangere sowie passive Impfungen für die Kinder geben, ebenso könnte man Kleinkinder gegen Influenza und Covid impfen lassen. Und gegen alle drei bösen Viren würden Luftreinigungsmaßnahmen helfen. Und Masken in den Spitälern. Damit könnte man nebenbei auch verhindern, dass ein unwissender Masern-Patient mehr als ein dutzend Mitmenschen ansteckt, darunter andere Patienten.
An der Variantenfront ist es sonst relativ ruhig derzeit. Global führt XEC mit 30% Anteil, dann kommt KP.3.1.1 (18%) sowie LP.8.1 (5,6%) als mögliche neue dominante Variante, die infektiöser ist als die anderen Varianten (Stand Hitliste 12.01.25, Quelle: Raj Rajnarayanan). Eine Gamechanger-Variante ist es aber nicht und somit wird SARS-CoV2 durch das saisonale Forcing zwar zu weiteren Ansteckungen im Hoch- und Spätwinter führen, sonst aber Influenza und RSV dominieren, die aber weniger ansteckend sind. Nur etwa 5-10% der Bevölkerung infiziert sich jährlich mit Influenza. Wie es ab März weitergeht, ist völlig unklar. Ob das Datenmonitoring dann noch öffentlich ist, ist ebenfalls unklar.
Sentineldaten – 12.01. 2025
Ungewöhnlich frühe Influenza-B-Welle, mehr als 1/3 der Influenza-Nachweise Quelle: Aberle/Redlberger Fritz, Virologie MedUni Wien
Influenza B ist nicht harmlos. In Schweden gab es 2023 einen Ausbruch mit schweren Enzephalitis/Myokarditis-Fällen bei jungen Erwachsenen. Impfung lohnt sich weiterhin noch, da der Peak noch nicht erreicht wurde.
Es ist nicht das, was viele zum jetzigen Zeitpunkt lesen wollen, aber SARS-CoV2 ist tatsächlich nicht mehr meine größte Sorge derzeit, sondern die Machtergreifung der Faschisten in Deutschland, Österreich und in den USA. Und schon länger in den Nachbarländern Slowakei und Ungarn. Ich hab den Fokus vielleicht zu lange auf Covid gesetzt – wirklich etwas bewegt hab ich damit ohnehin nicht, jedenfalls nicht im Umfeld. Die Leute wollen höchstens wissen, wann sie sich impfen lassen können. Der Fokus auf Long Covid war richtig und wichtig, wird immer wichtig sein. Es ist auch kein Politikblog, sondern in erster Linie dient er der wissenschaftlichen Aufklärung und tangiert dabei zwangsläufig politische Entscheidungen und Aussagen, die dabei hinderlich sind.
Das nächste Update zur aktuellen Infektionslage kommt dann, wenn sich etwas gravierend ändert, oder etwas wegfällt, das sehr wichtig für das weitere Monitoring wäre.
Good night and good luck!
Wenn ich alle Facetten über Virologe Drosten diskutieren wollte, müsste ich wohl ein Buch verfassen. Ich kann vieles hier daher nur anreißen. Neulich hörte ich den episch langen Jung-und-Naiv-Podcast (4 Std. 44 Min!) mit Drosten, um mir ein differenzierteres Bild über seine aktive Rolle in der Pandemie zu machen. Die geht weit über das personifizierte „Hassobjekt“ der Rechten und der „Drosten-Jünger“ eines Teils von „Team Vorsicht“ hinaus, die ihn häufig auch sehr unsachlich wegen seiner Aussagen zur Schleimhautimmunität nach SARS-CoV2 kritisieren. Ich hab auch sein Buch „Alles überstanden?“ mit dem Co-Autor und Journalist „Georg Mascolo“ gelesen. Podcast und Buch teilen die Gemeinsamkeit in der Einfältigkeit der Fragen. Es ist weder ein wissenschaftsorientiertes Buch noch Podcast, sondern es werden die populistisch zugespitzten Fragen behandelt, die in den Medien seit dem Ende der Pandemie laufend ab und ab gespielt und von rechtsextremen Parteien instrumentalisiert werden. Tiefer als im damaligen NDR-Podcast wird es nie mehr werden. Das ist für die Reichweite natürlich nachvollziehbar, aber der Erkenntnisgewinn hält sich entsprechend in Grenzen.
Teil 1: Ihre Rolle in der Pandemie – Infektiologe Wenisch (03.01.25)
Weiterlesen…. steht (stand) in meinem Blog, wie sich die Pandemie tatsächlich zugetragen hat, dass es überhaupt eine Pandemie gegeben hat, dass die Toten schon lange vor der Impfung echt waren, dass die Impfung nicht für die vielen Toten 2021 und folgend verantwortlich war, sondern das Virus – das übrigens nicht aus einem Labor stammte, sondern von einer Fledermaus auf ein Wildtier übersprang und beim Wildtiermarkt in Wuhan auf den Menschen. Hier steht außerdem, dass Desinformation getötet hat, durch Abraten von der Impfung durch die Partei, die jetzt in Österreich den Kanzler stellen wird, durch Verschwörungsideologen anderer Parteien, leider aller Parteien, die Zweifel und Zwietracht gesät haben und damit eine stringente, einheitliche Antwort auf die Pandemie verhindert haben. Hier steht außerdem, dass alle Parteien aus Furcht vor der Partei, die jetzt an die Macht kommt, die Pandemie möglichst schnell begraben wollten, vergessen lassen wollten. Wir erinnern uns an Nehammers großen „Nach Corona“-Presseauftritt im November 2023, unter Beteiligung der Grünen. Sie wollten das Thema mit den falschen Begründungen erledigen, aber es hat nicht den gewünschten Effekt gehabt, wie man jetzt sieht. Meine Leser wissen, was passiert ist, und wer regelmäßig Bullshit geredet hat. Die Bloginhalte sind gesichert, sollte irgendwann einmal im postfaschistischen Zeitalter jemand die Wahrheit suchen, und tatsächlich im Interesse der Menschen daraus lernen wollen.
Wie ich in den letzten Monaten immer häufiger zum Ausdruck gebracht habe, schließe ich mich der Sichtweise der WHO nicht an und betrachte die Pandemie als beendet. SARS-CoV2 ist ein endemisches Virus geworden, dass bi-saisonal zirkuliert. Im Gegensatz zu anderen saisonalen Viren gibt es keinen regelmäßigen „peaking month“ und somit herrscht ganzjährig Viruszirkulation mit immer neuen Varianten vor. Auch darin unterscheidet sich SARS-CoV2 von anderen Viren, deren Genotypen regelmäßig wiederkehren. Die Pandemie wird damit nie zu Ende gehen, je nachdem wie man die Definition ansetzt, doch nachdem alle in der Öffentlichkeit davon sprechen, dass die Pandemie vorbei sei, ist sie wohl gesellschaftlich längst beendet worden. Der Übergang zur Endemie ist womöglich schon mit XBB.1.5 passiert, oder erst nach der großen JN.1-Welle im Herbst 2023. SARS-CoV2 wird sich nun dauerhaft mit erhöhten Krankenständen bemerkbar machen, hinzu kommen die postviralen Folgen, die nicht nur für viele Betroffene, sondern auch für die Gesellschaft anhaltende Folgen bringen wird.
Wie kann ein Rückblick auf die Pandemie also aussehen, wenn über den Zeitpunkt ihres Ende Unklarheit herrscht? Indem ich mich auf die Phase beschränke, wo das Spotlight auf die Wissenschaft und Ärzte gerichtet war, die regelmäßige Updates zur aktuellen Lage zum Besten gaben. In Österreich äußerten sich zahlreiche prominente Wissenschaftler regelmäßig in Interviews oder wirkten aktiv im Beraterstab der Regierung mit. Die Bevölkerung hat ihre Aussagen weitgehend nie hinterfragt und mit dem aktuellen Kenntnisstand der Wissenschaft verglichen. Ich schon – und daher versuche ich ein möglichst differenziertes Bild zu zeichnen von jenen, die da im Mittelpunkt standen. Ungeschönt, aber fair – soweit ich es recherchieren konnte. Über manche Hintergründe von Aussagen werde ich nur spekulieren können, und das auch kennzeichnen.
(Zib- und Report-Transkripte wurden vollständig mit dem Relaunch der ORF-Mediathek gelöscht – danke für nichts)
Den Beginn meiner neuen Serie macht Prim. Univ.-Doz Dr. Christoph Wenisch, 4. Med. Abt. mit Infektiologie, SMZ-Süd (KFJ-Spital der Stadt Wien), und Intensivmediziner, sowie Mitglied der Österreichischen Gesellschaft für Infektiologie (OEGIT).
WeiterlesenIch habe die letzten Jahre immer wissenschaftlich argumentiert, bin aber auch nicht frei von Einflussnahme und Echokammereffekten. Insbesondere die Gefahr der verzerrten Wahrnehmung (Bias) ist sehr hoch, die Interpretation von Daten und Studien alles andere als trivial. Je weiter man sich in Gebiete vorwagt, wo man überhaupt keine Vorahnung hat, desto größer die Gefahr, sich zu verirren.
Im Februar korrigierte mich Epidemiologe Robert Zangerle deutlich: „Sie verrennen sich, das hat mit Immunschwäche genau nichts zu tun.“, schrieb er mir persönlich. Ich wollte es dennoch lange Zeit nicht wahrhaben und klammerte mich lieber an die Behauptung, dass Covid die Immunsystem geschreddert habe, und deshalb viele starke Wellen anderer Viren und Bakterien nach Aufhebung der Maßnahmen folgten. Das stellt sich heute als Trugschluss heraus, aber es ist nur logisch, sich zu irren, wenn man von den Grundlagen keine Ahnung hat.
Wer nur sich nur ein wenig mit RSV, Influenza, Mycoplasmen, Keuchhusten und anderen Infektionserregern beschäftigt, stellt rasch fest, dass viele Erreger in epidemischen Wellen um den Globus zirkulieren, und die Menschen spezifische Immunität gegen diese entwickeln, die von unterschiedlicher Dauer ist. Manche mutieren stärker, andere schwächer. Es gibt häufig verschiedene Subtypen, aber nicht immer Kreuzimmunität. Für zwei Jahre gab es in weiten Teilen der Welt kaum Zirkulation von Bakterien und Viren, nicht nur Covid. Die spezifische Immunität ließ nach, die Wellen kehrten zurück, aber es gab nun wesentlich mehr empfängliche Personen als vorher. Würde man Covid jetzt erneut 1-2 Jahre unterdrücken, würden die Wellen danach höher ausfallen. Das ist also das, was unter Immunitätslücken und Nachholeffekte gemeint war. Ich hab gerade letzteren Begriff oft scharf kritisiert, weil er zu sehr nach Immunschuld klang, als ob man etwas nachholen musste. Da haben Virologinnen wie Isabella Eckerle weiterhin recht – es gibt keinen Zwang, sich ständig zu infizieren, man kann auch eine Welle auslassen und wird dann bei der nächsten Infektion irgendwann später nicht daran sterben.
Die folgenden Zeilen werden vielen Lesern auf den Schlips treten. Es ist beinahe unmöglich, es so zu formulieren, dass ich allen gerecht werde.
WeiterlesenWhenever the trains stop serving passengers in a restaurant, I will loose a major comfort advantage. I preferred the restaurant even before the pandemic. I’m aware of the privileges to spend the money. Since I know about infection risks in general I continue to stay there the entire travel. In a restaurant, there are less seats than in another wagon. Less people, less risks. Moreover I prefer a table just behind the wall preventing a sick person from sitting just behind me. During the ride I used a ToGo Hepa Filter placed on my seat to breath clean air. Otherwise I switch to a mask, especially with sick people. Guests will come and go. Most have reserved seats and won’t stay the whole ride. I could also stand for a while, especially in a german long distance train (ICE) which has a tiny bistro, too.
In contrast to earlier rides I had the impression of better air circulation this time, staying under 1000ppm the whole ride. For less infectious diseases than SARSCoV2, CO2 values below 1000ppm are still fine.
WeiterlesenFast fünf Jahre nach Beginn der SARS-CoV2 Pandemie und einer LKW-Ladung an neuen und alten Erkenntnissen zur Virusübertragung sollten wir längst weiter sein, als das, was einem in aller Regelmäßigkeit im öffentlich-rechtlichen Rundfunk geboten wird. Wir könnten längst darüber reden, wie wir die Luftgüte in Innenräumen im öffentlichen Raum verbessern können, denn CO2-Konzentrationen sind nicht nur ein Indikator für schlechte Luft und erhöhtes Infektionsrisiko, sondern beeinflussen direkt die Stabilität der Viruspartikel in der Luft (Haddrell et al. 2024). So wie es durch die Cholera-Epidemien glücklicherweise einen Lernfortschritt gab, nurmehr sauberes Wasser zu trinken, sollten wir durch die SARS-CoV2-Pandemie mitgenommen haben, nurmehr saubere Luft zu atmen. Sauberes Trinkwasser und Lebensmittel sind durch das Mikroplastik-Problem schon wieder Geschichte, aber in Innenräumen hätten wir noch viel Luft nach oben. Es gibt dazu zwei Möglichkeiten: Entweder übergeordnete Instanzen wie Staat, Behörde und Arbeitgeber sorgen für Luftmaßnahmen (Luftfilter, Lüftung, Dämmung, etc.), oder der Einzelne filtert sich die Luft selbst durch eine FPP2-Maske, was nicht immer funktioniert, sei es bei Kleinkindern, Gehörlosen oder andere Gründe. Die Mehrheit muss solidarisch mithelfen, oder die übergeordnete Instanz legt die Maßnahmen fest.
Seit rund vier Jahren lassen sich Journalisten, Politiker, Wissenschaftler und Mediziner von den rechten Meinungsführern vor sich hertreiben, ohne rote Linien zu ziehen zwischen Meinungsfreiheit und Beleidigung/Bedrohung bis zu direkten Übergriffen. Wie berichtet, geht das soweit bestimmte Impfungen nicht mehr zu empfehlen, etwa gegen SARS-CoV2, „weil das niemand mehr hören will und die FPÖ eine Wahl nach der anderen mit diesem Thema gewinnt“. Also lässt man die Bevölkerung leiden aus Feigheit, dieser Verdrängung und Instrumentalisierung entgegenzutreten. Das hat aber nicht nur Signalwirkung für SARS-CoV2, sondern für alle Infektionskrankheiten, für alle, die besonders gefährdet sind, und diskreditiert letztendlich auch die Wissenschaft, die sich scheinbar überall uneins ist und mit gespaltener Zunge spricht.
In der Ö1-Gesundheitssendung „Am Puls-Sprechstunde“ vom 28.11.24 mit Marlene Nowotny waren Infektiologin Luzia Veletzky, Geriater Marcus Köller und Infektiologe Christoph Wenisch zu Gast. Ich hab mir die Sendung angehört und einen Faktencheck gemacht. Im Ö1-Früh- und Morgenjournal vom 17.12.24 wurden die Aussagen von Wenisch 1:1 wiederholt, wahrscheinlich direkt aus der Sendung übernommen, die von Veletzky und Köller kamen nicht vor, bzw. wurden unzulässig mit jenen von Wenisch vermischt und irreführend verkürzt.
WeiterlesenWer die letzten Wochen viel in der Stadt und in den Öffis unterwegs ist, bemerkt: Es wird wieder mehr gehustet und geschnupft. Viele Menschen gehen krank arbeiten oder schicken ihre Kinder mangels unbegrenzter Pflegefreistellungstage und aufgrund des hohen Leistungsdrucks krank in die Schule. Damit werden auch Indoor-Freizeitaktivitäten wieder zum Russisch-Roulette, nachdem sich ja keinerlei Einsicht eingestellt hat, andere nicht krank anzusandeln durch die angeblich massiven Freiheitsbeschränkungen, andere nicht krank anzusandeln,
Bei SARS-CoV2 ist die Trendumkehr geschafft, XEC hat rund 40% und mehr, weitere Varianten sind im Abwasser nachgewiesen worden, doch keine macht XEC (und KP.3*) die Pole Position streitig. Bei LP.8.1 kommt Q493E und R190S hinzu, in Brasilien ist sie nach kurzer Zeit schon dominant geworden. XEC.4 hat die T572l-Mutation und könnte ebenfalls ab Jänner übernehmen.
So oder so geht die Entwicklung natürlich weiter zu neuen Varianten, ein Ende ist nicht Sicht. Nur eine vergleichbar abhebende Variante wie JN.1 ist bei weitem nicht in Sicht derzeit. Ich sträube mich aber ein wenig dagegen, XEC einen Rohrkreprierer zu nennen. Auch an XEC werden Menschen sterben und Überlebende Spätfolgen entwickeln.
WeiterlesenUm ehrlich zu sein: Ich weiß es nicht, und ich maße mir nicht an, es zu wissen. Die längste Zeit habe ich es vermieden, mich über das umstrittene Thema Covid und Immunschwäche zu äußern. Viel Wissen rund um die Pandemie konnte ich mir die letzten Jahre anlesen, vieles erschien schlüssig und wurde mehrfach repliziert. Beim Thema Immunologie muss ich ebenso wie bei der Genetik der Virusvarianten aussteigen. Zwar übersetze oder zusammenfasse gelegentlich Aussagen von ExpertInnen, aber damit kratze ich höchstens an der Oberfläche. Das Immunsystem ist wahnsinnig kompliziert, es sind mehrere Prozesse und Barrieren beteiligt, um Infektionen zu verhindern, zu erschweren oder chronifizieren zu lassen. Zum Einfluss von SARS-CoV2 auf das Immunsystem gibt es verschiedene Ansichten von Wissenschaftlern und das ist im Gegensatz zu allgemein gültigen Fakten, wie, dass die Impfung schützt, dass das Virus über die Luft übertragen wird, und dass etwa bei Long Covid mit PEM aktivierende Bewegungstherapie (GET) kontraproduktiv ist, auch legitim, dass man hier verschiedene wissenschaftliche Betrachtungsweisen vorfindet. Es macht Wissenschaftler nicht zu Covidleugnern, wenn sie keinen anhaltenden, bevölkerungsweiten Immunschwäche-Effekt nach Covid finden. Covid verursacht schließlich mannigfaltige Schäden und Veränderungen im Körper, die Immunabwehr ist nur ein Aspekt davon.
Ich fühle mich da oft zwischen den Stühlen, denn mir bekannte Ärzte berichten vermehrt von Patienten mit gehäuften Infekten, während ich im Bekanntenkreis- und Arbeitsumfeld nichts dergleichen beobachten kann – bzw. sich die Einflussfaktoren nicht geradlinig auf eine neu auftretende Immunschwäche herunterbrechen lassen. Denn wer jetzt oft krank ist, war es meist vor der Pandemie schon. Manche hatten nur eine Infektion und dann nicht mehr. Andere hatten mehrere Infektionen, aber waren immer nur kurz krank und kraxelten danach wieder auf Berge. Andere haben kleine Kinder und sind dadurch ständig krank. Andere stürzen sich jede Woche auf Festln und Feiern und holen sich so die nächste Infektion, wieder andere machen das Gleiche und bleiben gesund. Es sind sicher auch welche darunter, die eine sekundäre Immunschwäche erworben haben und häufiger krank sind. Aber wie viele sind das? Wenn es einen bevölkerungsweiten Effekt geben würe, müsste nicht die Zahl derer, die immer schwerere und längere Verläufe hätte, zunehmen? Wie aussagekräftig sind Krankenstandstage überhaupt, wenn sich krank zur Arbeit geschleppt wird? Zählt man eine in welcher Form auch immer definierte Immunschwäche zu Long Covid? Oder betrifft diese Immunschwäche vor allem Long Covid-Patienten, deren Leitsymptomatik eine andere ist? Es gibt zu viele Aspekte, die hier eine Rolle spielen. Auf mich selbst heruntergebrochen: Ich hatte meines Wissens nach noch nie eine CoV2-Infektion. Trotzdem hatte ich im Dezember 2022, im April und Oktober 2024 jeweils eine (nicht Covid) Virusinfektion mit rund 10 Tagen Krankenstand und rund 21 Tagen Rekonvaleszenzzeit. Die ersten Atemwegsinfekte seit März 2016. Zwischen 2016 und Pandemiebeginn hatte ich keine respiratorischen Infekte – ohne Lockdown oder Maske tragen, ohne sich einzuschränken. Egal, in welche Richtung man es dreht – es gibt nicht eruierbare Einflussfaktoren, die bestimmen, wie oft und schwer man krank wird, darunter die spezifische Immunität gegenüber bestimmte Erreger. Diese lässt mit der Zeit nach und die Suszeptibilität steigt wieder. Das heißt nicht, dass man diese Infekte dann mitnehmen muss („Immunsystem trainieren“ ist Bullshit), aber wenn man sie bekommt, ist man wieder eine kurze oder längere Zeit lang gegen den spezfischen Typ immun, oder kreuzimmun.
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