Fakten zu Corona

Daten, Fakten, Aufklärung

Neuland

Ja keine Ahnung. Ich wollte an dem Tag wandern gehen, wie immer an Tagen, wo große Entscheidungen anstehen, die das Leben oder die Welt verändern können. Wie es jetzt weitergeht? Keine Ahnung. Der renommierte US-Historiker Timothy Snyder hat in seinem Buch von 2018 (!) – Road to Unfreedom, den erfolgreichen Pfad von Putin’s Russland minutiös geschildert. Putin hat gewonnen. Ungarn, Slowakei fielen als erstes an Russland. Die FPÖ wurde in Österreich stärkste Kraft. Die AfD wurde stärkste Kraft in Ostdeutschland und wahrscheinlich zweitstärkste Kraft bei den Neuwahlen in Deutschland im März 2025. LePen wird wahrscheinlich die nächsten Wahlen in Frankreich gewinnen. Bei den Regionalwahlen in Tschechien/Polen sind Rechtsextreme auch schon wieder vorne. Die Haut der Zivilisation ist sehr sehr dünn. Nun also USA an Russland gefallen. Das ist eine Zäsur im Leben. Die Nachkriegsordnung ab 1949 ist wortwörtlich Geschichte. Dieses Mal retten uns die „westlichen Allierten“ nicht vor dem Faschismus. Dieses Mal sind sie der Faschismus. Die Welt wird zwischen den Bösen aufgeteilt und Europa darin zerrieben. Man könnte nun die Schuld alleine der Kandidatin der Demokraten in die Schuhe schieben. Vielleicht hatte eine schwarze Frau keine Chance gegen einen bösen weißen Mann, vielleicht hätte man einen weißen Mann aufstellen sollen, aber vielleicht wurden die Fehler schon Jahre vorher gemacht, vielleicht hat sich Biden zu spät zurückgezogen. Vielleicht hätte man eine viel konsequentere Linie fahren müssen. Nur 10% der versprochenen Waffenlieferungen kamen in der Ukraine an. Damit lässt sich kein Krieg gewinnen, geschweige erfolgreiche Selbstverteidigung. Wenn die Ukraine Russland erfolgreich zurückgedrängt hätte, und dafür waren über zwei Jahre Zeit, hätte das auch Europa gestärkt und letztendlich die Demokraten. So bleibt als Fazit, dass Bösartigkeit durchsetzungsfähig ist. Was bedeutet das für Taiwan? Was für Moldawien? Was für die Ukraine? Europa wird weder von der Menge noch von der Modernität her in der Lage sein, den Ausfall der USA zu kompensieren. Man hat damit das Todesurteil der Ukraine unterschrieben. Das heißt langfristig, Millionen weitere Flüchtlinge, weitere Versuche, rote Linien auszureizen seitens Russland, mit Sabotage und Anschlägen. Man muss sich klar sein – wenn die Ukraine fällt, kann er durch Ungarn (und Slowakei) durchmarschieren. Wer soll ihn aufhalten? Bereits jetzt können Russen ohne Kontrolle nach Ungarn einreisen. Ungarn wird den Bündnisfall nicht ausrufen, wenn Putin mit seinem Militär einmarschiert.

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Warum man mehr als Überschriften lesen sollte

Diese Kritik richtet sich jetzt ausdrücklich (auch) an „Team Vorsicht“, das keine homogene Gruppe ist, sondern aus Menschen besteht, die aus den unterschiedlichsten Gründen eine (weitere) Infektion vermeiden wollen. Sie haben einen sehr heterogenen Wissensstand, vom Laien bis zur praktizierenden Ärztin oder Forscher. Ich zähle mich da selbst hinzu. Mein Anspruch ist bis heute, wissenschaftlich korrekt zu argumentieren und sich so von „Team Wissenschaftsleugnung“ abzugrenzen, die von wissenschaftlichen Methoden keine Ahnung haben und vor allem nachplappern, was in ihrer Blase gerade en vogue ist. Das kann und sollte auch dazu führen, nicht nur die Überschrift eines Artikels zu lesen, der einem in die eigene Agenda passt, sondern bis zum Schluss zu lesen und sich zu überlegen, ob ein uninformierter Laie den Text so interpretieren wird wie man selbst – oder verwirrt bis desinformiert zurückgelassen wird.

Wir warnen vor Reinfektionen mit SARS-CoV2, aber auch vor Erstinfektionen bei Säuglingen und Kleinkindern, weil das Virus weiterhin gefährlicher als eine Influenzagrippe ist und die Langzeitfolgen vielschichtig und leider vielfach noch unheilbar sind. Der genaue Prozentsatz der Langzeitfolgen-Betroffenen ist Gegenstand intensiver Forschung und hängt von der Definition von LongCovid, aber auch Studienmethodik, Confoundern, etc ab, ist jedenfalls nicht trivial zu bestimmen. Ebenso gibt es längst Konsens, dass SARS-CoV2 das Immunsystem schwächt – unklar ist aber die Dauer und allgemeine Häufigkeit. Ich maße mir als Nichtimmunologe nicht an, die Methodik der Studien und ihre Interpretation zu bewerten – das ist hochkomplex.

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Es tut sich was bei der Hilfe für MECFS, aber Prävention fehlt weiterhin

„ME/CFS und Long-COVID haben sich als ernstzunehmendes gesundheitliches Problem erwiesen, das nicht nur das Leben der Betroffenen massiv beeinträchtigt, sondern auch das Gesundheitssystem vor neue Herausforderungen stellt.“

Bürgermeister von Wien, Michael ludwig (SPÖ) , 22.10.24 (Rathauskorrespondenz)

Wie bewältige ich nun den Spagat, gleichzeitig meine Wertschätzung über die Unterstützung bei der Erforschung von postakuten Infektionskrankheiten und meine Verachtung für diese späte Erkennntnis auszudrücken? Vielleicht mit einem kurzen Rückblick:

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10 Fakten zu den aktuellen Infektionswellen

Stand 19. Oktober 24: 20% Positivrate SARS-CoV2, 20% Rhinoviren, 6% Parainfluenza, 0% Influenza/RSV Quelle: Aberle/Redlberger Fritz, Virologie MedUni Wien

Derzeit kursiert so viel Unsinn zu den vielen Infektionen und Krankenständen, dass es wehtut. Was hat das noch mit dem Anspruch eines faktenbasierenden Journalismus zu tun? Gibt es diesen Anspruch überhaupt noch? Zu den Gründen für die wirklich schlechte Berichterstattung gibt es mehrere Erklärungsansätze.

In meinen Augen gibt es vor allem im deutschsprachigen Raum keine Kultur für ausreichend finanzierte Wissenschaftsredaktionen, die sich studierte Wissenschaftsjournalisten anzüchten. Die Science und Health Literacy, also die Fähigkeit, wissenschaftliche Prozesse zu verstehen und Gesundheitsinformationen zu finden und umzusetzen, ist hierzulande sehr schlecht ausgeprägt, was unter anderem auf die mangelnde Aufarbeitung des Nationalsozialismus zurückzuführen ist (Akademikerfeindlichkeit, Judenfeindlichkeit, Rechtsesoterik, „Schulmedizin“). Journalisten aus der Wirtschaft bis Lifestyle glauben, es sei ausreichend ohne besondere Recherche einen „Expert*In“ zu interviewen und 1:1 unhinterfragt abzudrucken. Eminenz vor Evidenz. Die Auswahl erfolgt häufig nach Sympathiewerten (kann er sich kurz und prägnant ausdrücken? Egal ob es stimmt oder nicht.) oder Verfügbarkeit. Journalisten leiden heutzutage unter einem immensen Zeitdruck und reich wird man vom Schreiben nicht mehr. Alles muss schnell gehen. Die Mehrheit der jetzt noch seriös und fundiert über Corona berichtenden JournalistInnen ist selbst betroffen, als Teil der Risikogruppe, als LongCovid-Betroffene oder durch Angehörige. Wissenschaftsjournalisten wie Lars Fischer oder Kai Kupferschmidt sind die Ausnahme. Hinzu kam im Verlauf der Pandemie, dass sich „die Medien“ mit der Corona-Berichterstattung beim Leser unbeliebt gemacht haben und das Thema nun meiden. Das ist übrigens ein Teufelskreislauf, weil die Politik nicht mehr bereit ist, Maßnahmen zu fordern, die die Infektionswellen wirksam eindämmen könnten. Würde nun verstärkt berichtet, verstärkt das lediglich Ohnmachtsgefühle und in der Regel herrscht das Motto „Blame the messenger!“

Nun ja, mein Blog hat den Anspruch, das anzusprechen, was weh tut, aber nicht zu leugnen ist – daher kommen nachfolgend einige Klarstellungen zur derzeitigen Infektionslage.

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Klarstellung: XEC verursacht keine neuen Symptome

Derzeit kursieren in den Medien Berichte über angeblich neue Symptome durch die Virusvariante XEC. Dieses Phänomen gibt es von Beginn an mit jeder neuen Variante. Anfangs waren die Vermutungen teilweise noch begründet, weil vor allem hospitalisierte Patienten auf die Variante untersucht wurden. Die meisten Länder haben dieses Service aber eingestellt und daher sind Mutmaßungen über neue Symptome schlichtweg Spekulation.

So behauptet „Bestlifeonline„, XEC würde „umhauen“ und die Symptome würden der Grippe stärker ähneln als vorher, mit Fieber, Husten, Glieder- und Kopfschmerzen. In der Vergangenheit seien es eher Husten und Erkältungssymptome gewesen. Die Berliner Morgenpost schrieb von dem Onlinemedium ab, ohne die Vertrauenswürdigkeit dieser Angaben zu hinterfragen.

Die Ursache, weswegen XEC weltweit dominant werden wird, ist nicht restlos geklärt, aber ich versuche einen kleinen Überblick zu geben, was es mit der neuen Variante auf sich hat.

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Wir beobachten dann mal …

Varianten-Entwicklung in Österreich seit Herbst 2021, Stand: 24. September 2024

Das Abwassermonitoring heißt nicht umsonst so – wir dokumentieren für die Nachwelt das Virus schön anonym im Abwasser, ohne es auf einzelne Bezirke oder gar Gemeinden zurückführen zu können. Für regionale Prävention taugt außerdem die mangelhafte Abdeckung wenig. Zumindest wissen wir jetzt, dass die Infektionszahlen seit Mitte September explodieren. Die Steilheit ist vergleichbar mit dem von JN.1 im Vorjahr oder von BA.5 im Sommer 2022. Die Absolutzahlen lassen sich wegen geänderter Methoden nicht wirklich vergleichen, aber der sprunghafte Anstieg von Krankenständen spricht ohnehin Bände. Schlichte Geister werden das exponentielle Wachstum auf das nasskalte Wetter schieben, auf die fünf Regentage im Großteil von Österreich Mitte September. Doch es war auch die zweite Schulwoche und der Großteil der Reiserückkehrer wieder anwesend.

Über 60% des aktuellen Abwassersignals stammt von der Untervariante KP.3 (Stand 24.09.24), der Anteil der Rekombinante XEC (KS.1.1 + KP.3.3) liegt bei 14% und zeigt ein relatives Wachstum (Quelle: Andreas Bergthaler, X).

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Variantenfriedhof

Abwasserwerte seit Herbst 2021 (Delta-Welle)

Die letzten Tage war ich zugegeben sehr durch das große Hochwasser in Ostösterreich abgelenkt. Ich hab Corona aber nie aus den Augen verloren und weiterhin Maske getragen. Der Anstieg geht mit Übernahme der KP.3.1.1-Variante (Q493E, S31del) weiter, XEC wird zwar international als Übernahmekandidat gehandelt, doch scheint sein Wachstum sehr begrenzt zu sein. Der Schulanfang half sicher nicht – es husten wieder sehr viele junge Menschen in den Öffis, und auch sonst gehen die vielen Krankenstände seit dem Sommer nahtlos weiter. Wie aussagekräftig das Abwassermonitoring für den Osten derzeit ist, sei dahingestellt – die starken Abflüsse durch das Hochwasser könnten die Daten verfälschen.

Die Anzahl der Hospitalisierungen wegen Covid nimmt kontinuierlich zu und liegt jetzt knapp unter 300 österreichweit (SARI-Dashboard)

KP.3.1.1 hat nach Ansicht von Virusjäger Ryan Hisner eine virologische Sackgasse erreicht. Zuletzt gab es kaum noch Änderungen in der rezeptorbindenden Domain, welches das Hauptziel von Antikörpern ist (von Impfung oder Infektion). Es sei eine relativ fade Zeit für die SARS-CoV2-Entwicklung – was eine gute Nachricht ist. Wir erinnern uns – Virologe Drosten sagte das im November 2022, bevor die Rekombinanten (XBB*) aufkreuzten – damals allerdings bei wesentlich weniger Durchseuchung und mehr Kombinationsspielraum für neue Varianten.

Derzeit ist unklar, ob und wann wieder ein großer evolutionärer Sprung kommt, und sich eine ganz neue Variante durchsetzt. Spätestens im Oktober sollten die Infektionszahlen also entgegen dem saisonalen Trend wieder zurückgehen.

Im CHMP-Meeting (EMA) diese Woche (16.-19.09.) gab es positive Stellungnahmen zum Spikevax JN.1-Impfstoff (Moderna) und zum KP.2-Impfstoff von Pfizer. Zu Novavax gibt es keine Neuigkeiten. Das nächste Meeting ist in einem Monat. Mit anderen Worten: Bisher steht dieses Jahr nur die aktualisierte mRNA-Impfung zur Verfügung. Wer kann und sie gut verträgt, dem rate ich unabhängig von Risikofaktoren zur Auffrischung. Wer sie nicht gut verträgt, hat nach jetzigem Stand Pech gehabt – ich weiß dazu keine Lösung, vielleicht gibt es eine Prophylaxe mit Antikörpertherapie wie bei Immunsupprimierten, das muss man mit Spezialisten abklären.

Viel mehr kann ich derzeit nicht sagen – außer Maske tragen, Luftreiniger benutzen und Abstand zu Menschen mit Symptomen halten.

Inkompetenz verursacht viel Leid

Nationales Abwassermonitoring für Wien, 07.09.24

Der eigentliche Witz daran ist, dass das bei „Journalisten“ unüberprüft durchgehen darf. Offenbar haben der Bürgermeister, seine Berater und der zammschreibende Journalist in den letzten vier Jahren unter einem Stein gelebt und nicht mitbekommen, dass SARS-CoV2 gar nicht saisonal ist. Oder sie haben ihre eigenen Narrative geglaubt, die immer vom Herbst sprachen, und der Impfung im Herbst, wie bei Influenza, weil nur in der kalten Jahreszeit Infektionen auftreten würden. Vielleicht haben sie auch das Ö1-Journal am 14. August gehört, wo es u.a. hieß, dass Grippe auf dem Vormarsch sei. Dabei gab es kaum Grippefälle und SARS-CoV2 dominierte in den Sentineldaten.

In jedem Fall kann man es nur mit Inkompetenz erklären. Zwar ist sein Vorhaben löblich, dass die Stadt Wien die Impfung wieder selbst in die Hand nehmen will – nur kommt das für zehntausende Menschen seit Ende Juli bereits zu spät, und die Schule ist bereits gestartet, ohne, dass man irgendetwas für die Kinder tun will. Die Sorge wegen der Hitze scheint größer als die Zusammenhänge von schlechter Luft mit erhöhter Infektionsanfälligkeit und erschwertem Konzentrationsvermögen.

Sicherlich ist ein roter Bürgermeister besser als ein Schwarzer oder Blauer, aber in Sachen Pandemiepolitik hat sich die Stadtregierung mit der verfrühten Aufhebung der Maskenpflicht im Februar 2023 entlarvt mit ihrem Projekt „Intensivstationen schützen„. Um solidarischen Schutz für den/die Nächsten ist es nie gegangen, und entsprechend schnell verschwunden sind sämtliche Masken damals in den Öffis von einem Tag auf den anderen, als die Maskenpflicht aufgehoben wurde.

Die seit dem Frühling laufende Infektionswelle wird jedenfalls von den FLiRT-, dann FLuQE– (Kaku et al. 2024, Feng et al. 2024 preprint) und gegenwärtig S31del-Varianten (Li et al. 2024 preprint) getrieben. Insbesondere mit letzteren gab es einen kräftigen Schub, und wie wir wissen, herrschte die letzten Wochen beständig Sommer, vor allem in Wien. Das trocken-heiße Wetter geht erst in der Nacht auf Montag zu Ende.

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Die Herbstwelle begann im Frühling

@zeitfernes Visualisierung der Abwasserwerte von Österreich seit 2021

Bitte, lasst euch nichts einreden. Es hat nichts mit der Jahreszeit zu tun, ob sich bei SARS-CoV2 Wellen ausbilden. Die Höhe einer bereits vorhandenen Welle wird sich im Winterhalbjahr eher zu Rekordhöhen schwingen als im Sommer, aber deswegen herrscht in der warmen Jahreszeit noch lange keine Entspannung.

Die Abwasserwerte sind seit April im Steigen. Der Sommer 2024 war bisher in Österreich ein Rekordsommer. In zahlreichen Landeshauptstädten wurden Rekorde bei der Anzahl der Tropennächte, der Dauer von Hitzewellen, der Anzahl der Hitzetage gebrochen. In Wien sind es die wenigsten Regentage seit 120 Jahren. Und die Serie ist noch nicht zu Ende. Der mittelfristige Ausblick zeigt eine Fortsetzung von Sommer- und Hitzetagen in Wien und in ganz Österreich bleibt es im Schnitt warm mit eher sommerlicher Gewitterneigung.

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Virus-Update: Was erwartet uns die nächste Zeit?

Sentineldaten des Zentrums für Virologie an der MedUni Wien, Quelle: Judith Aberle (X)

Langsam wird’s unübersichtlich: Mögliche, neue Virusvarianten von SARS-CoV2, viele Influenza-beladene Reiserückkehrer, Westnilfieber-Fälle in Ungarn und im Osten von Österreich, die als Affenpocken bekannten Mpox kürzlich zur Internationalen Gesundheitsnotlage deklariert und die Vogelgrippe in den USA befällt inzwischen Hauskatzen. Man könnte es auch insgesamt als weltweite Gesundheitsnotlage titulieren, egal, was davon schon Pandemie war oder ist oder noch nicht ist.

Die aktuellen Virusnachweise aus den Sentinelpraxen zeigen eine Positivrate von 24% für SARS-CoV2 und 13% für Rhinoviren, die das Infektionsgeschehen im August seit Wochen gemeinsam dominieren. Die in der Vergangenheit von den üblichen Journalisten zitierten Enteroviren, die die hierzulande als „Sommergrippe“ bekannte Erkrankung verursachen, werden kaum nachgewiesen. Journalisten wie Köksal Baltaci von der Presse, der schon am 1. Jänner 2023 behauptet hat, dass SARS-CoV2 saisonal sein würde (überwiegend in der kalten Jahreszeit), wollen hier offenbar krampfhaft das Narrativ verteidigen, SARS-CoV2 würde kaum im Sommer auftreten und erst im Herbst zu einer Welle werden. Das ist falsch, wie auch die neuen Daten zeigen. Auch Influenza wird in den ausgewählten Hausarztpraxen kaum beobachtet. Irreführende Sendungstitel wie „Grippe und Covid auf dem Vormarsch“ könnten daher resultieren, dass man „influenza-like illness“ wie Grippe und grippale Infekte hier unter Grippe zusammengefasst hat.

Um die aktuellen Infektionswellen ranken sich viele Mythen.

Es gibt keine Immunschuld! Die Lockdowns in den ersten zwei Pandemiejahren sind schon lange vorbei. Das Sozialverhalten (Anzahl der Kontakte) hat sich seit 2022 rasch wieder normalisiert, auch zwischen den Kontaktbeschränkungen hat es viel Austausch gegeben und nicht mal während der Lockdowns haben sich alle daran gehalten. Kinder gehen schon seit 2021 wieder in die Schule, die Notbetreuung während der Lockdowns wurde rege genutzt. Viele bakterielle und virale Erkrankungen erzeugen keine langlebige Immunität. Da wird nichts nachgeholt und dann ist lange wieder gut!

Es ist nicht die Klimaanlage oder Zugluft! Wenige virale Erkrankungen werden als Autoimmunerkrankung verursacht, darunter Epstein-Barr-Viren bzw. Herpesviren. Bei Leistungssport (Stichwort: Open-Window-Effect) kann das zu vorübergehender Aktivierung der Viren führen, aber ein Coronavirus oder eine Parainfluenza schläft nicht im Körper* und wartet darauf, dass die böse Zugluft das Immunsystem schwächt! Es wird von außen eingetragen, also von Mensch zu Mensch übertragen, und dagegen kann man was tun!

* das ist zu unterscheiden von Longcovid als chronische Infektion und/oder Virus-Reste im Körper.

Starke Hitze, Leistungssport, kalte, trockene Luft aus Klimaanlagen oder ein kalter Luftzug bei nassen Haaren lösen keine Infektionen aus. Sie begünstigen die Schwächung der Immunabwehr durch trockene Schleimhäute, oder wie jetzt in der Hitzewelle die Belastung des Organismus, kein erholsamer Schlaf, etc. – aber ohne einen Erreger von außen ist man einfach nur belastet und erschöpft, aber wird nicht automatisch krank. Meine Konsequenz daraus: Ich trage jetzt erst Recht Maske, weil ich weiß, dass die Wetterlage gerade sehr belastend ist.

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