What We Know After 4 Years Of COVID-19 (15.03.24 – 17min Podcast)

Österreich

„Warum steigen die Fallzahlen im Sommer an?“

  • nachlassende Immunität
  • niedrige Boosterimpfraten
  • keine Testung bei Symptomen
  • keine Schutzmaßnahmen
  • Reisende, die krank sind
  • neue Varianten (KP.3*, LB, etc…)
Stand 12 Juli 2024; auf einen Sommergrippefall (Enteroviren) kommen drei SARS-CoV2-Fälle, Quelle: Zentrum der Virologie/ Aberle und Redlberger-Fritz

Achtung Aussagekraft: 1x wöchentlich aktualisiert, Kodierung ob Influenza, RSV oder SARS-CoV2 durch Entlassungsdiagnosen (verzögert), nicht durch Aufnahmediagnosen (ginge nur über EMS, Meldepflicht notwendig), Liegedauer oft länger als eine Woche (Gesamtbettenbelegung daher höher), hinkt tatsächlicher Belegung um 3-4 Wochen nach.

SARS-CoV2 ist eine multisystemische Gefäßerkrankung, kein Atemwegsinfekt. Es wird aber über die oberen Atemwege inhaliert und repliziert dort. Nur im Sinn des Übertragungswegs ist es vertretbar, von einer Atemwegserkrankung (respiratory disease) zu sprechen, nicht zu verwechseln mit einem banalen Schnupfen.

Sonstige: falsche Beschriftung, eher: unbekannt, z.B. nicht getestet, negativ getestet, positiv getestet, aber nicht kodiert, andere Erreger (z.B. bakterieller Infekt, Rhinovirus, Metapneumovirus, …)

weltweites Abwassermonitoring

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Wichtiger Hinweis zur Interpretation der Abwasserwerte:

Die Messverfahren wurden im Laufe der Pandemie in vielen Ländern geändet, die Zahlen sind nicht direkt vergleichbar bzw. aussagekräftig. Beim Abwassermonitoring misst man die über den Stuhl ausgeschiedenen Virus-Fragmente. Vielfach gab es in den ersten zwei Pandemiejahren deutlich mehr Abwasseranlagen, die die Viruslast gemessen haben. Später wurde die Zahl deutlich reduziert, zum Teil dann nochmal erweitert. In Österreich messen nicht alle Bezirke in den Bundesländern, sondern nur einzelne ausgewählte, die mitunter nicht repräsentativ sind für lokale Cluster.

Als das Netz größer war, haben mitunter auch private Labors die Proben analysiert, bzw. in Österreich auch das Schulstandortmonitoring, mit unterschiedlichen Aufbereitungs- und Messmethoden. Seit dem Wechsel zum Gesundheitsministerium nurmehr ein Labor (Gerichtsmedizin MedUni Innsbruck).

In der Schweiz sind z.B. Daten von Lausanne nicht mit anderen Messdaten vergleichbar, die vor Juli 2023 gemacht wurden. Bei BA.1 wurde hingegen gemutmaßt, dass gegenüber den Varianten davor und danach weniger Virus ausgeschieden wurde, deswegen ist hier die Abwasserkurve nicht unbedingt repräsentativ für die tatsächliche Inzidenz. Auch Genesene können weiterhin Virus ausscheiden, sowie LongCOVID-Betroffene mit chronischer Infektion.

Ein dritter limitierender Faktor ist der Meldeverzug. Von der Toilette zur Kläranlage sind es nur 1-2 Stunden, aber die Tagesproben werden meist nur 1x pro Woche zur Analyse geschickt. Abwassermonitoring ist also kein Frühwarnsystem.

Um sicherzugehen, dass Vergleiche zuverlässig sind, sollte man immer parallel die Sentineldaten heranziehen, sowie Krankenstandsdaten, etwa von Versicherungen, Krankenkassen oder Spitalsaufnahmen.

Mohring et al., Estimating the COVID-19 prevalence from wastewater (22.06.24)

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