Ein Bürgerjournalist klärt auf

Monat: Juli 2025

Knick in den Wellen?

Meine Infektion letzte Woche war wahrscheinlich mit einer XFG*-Untervariante, die es derzeit zahlreich gibt. Die Abwasserzahlen steigen deutlich an und jetzt ist zumindest klar, dass ich den viralen Schas mitproduziere – obwohl ich längst nicht mehr ansteckend bin. Im jährlichen Muster ist mir etwas aufgefallen, wofür ich spontan keine Erklärung habe. In den ersten Pandemiejahren trat der Knick in der ansteigenden Welle jeweils im Herbst auf. 2022 war eine Ausnahme mit der steilen BA.5-Welle mitten im Sommer. Im Herbst 2023 gab es einen Knick vor dem Durchmarsch der JN.1-Variante. Im Spätsommer 2024 war der Knick vor dem Durchmarsch der KP.3.1.1-Variante und heuer hat der Knick bereits im Juli stattgefunden, bevor sich XFG-Nachkommen breit gemacht haben. Warum steigt es nicht kontinuierlich an? Warum flaut die Welle vor der eigentlichen Hauptwelle noch einmal ab? Ich weiß es nicht.

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Meine Erstinfektion

Ich hab mich in der Woche vom 5.-11. Juli 2025 das erste mal mit SARS-CoV2 infiziert. Mir war von Beginn an klar, dass ich die Infektion nicht ewig verhindern kann. Im Winter wäre es mir lieber gewesen als im Hochsommer, zugegeben. Entgegen jeder Empfehlung für immunkompetente Personen behielt ich ab November 2021 einen halbjährlichen Booster-Rhythmus bei. Im März hab ich mich verschätzt mit dem Beginn der nächsten Welle, und war zu früh impfen (KP.2-Pfizer-Impfstoff). Laut Variantenmonitoring ist eine Infektion mit XFG bzw. dessen Nachkommen sehr wahrscheinlich.

Rund um meine Infektion ranken sich Mythen für die Gründe. Ist die Impfung etwa wirkungslos? Bin ich selbst Schuld, weil ich keine Maske mehr getragen habe?

Es ist von der Realität entkoppelt. Sie verlangen ein Niveau an Askese, die für nahezu niemanden aufrechtzuerhalten oder ermöglichbar ist.“ (Edward Nirenberg, Science Communicator über die Vorstellung mancher, dass man auch jetzt noch eine strenge Maskenpflicht durchziehen müsse)

Ich vertraute bis dahin auf den Effekt der „leaky immunity“ – bei niedriger bis moderater Virusexposition ist man nach Impfung gegen Ansteckung geschützt (Lind et al. 2023). Das ist jahrelang aufgegangen. Symptomatische Personen hab ich gemieden bzw. Abstand gehalten, und lange Zugfahrten konnte ich an einer Hand abzählen.

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