Rhinoviren
Rhinoviren stellen die häufigsten und oft ganzjährig zirkulierenden Atemwegserreger dar, sie gehören zu den Enteroviren aus der Familie der Picornaviren. Es ist ein unbehülltes RNA-Virus.
Es gibt über 100 Subtypen und keine langlebige Immunität. Man kann sich mehrfach im Jahr mit Rhinoviren infizieren. Symptomatische Erkrankungen dauern im Schnitt 5-7 Tage und äußern sich meist als grippaler Infekt mit Betonung auf die oberen Atemwege (Schnupfen, Halsweh). Bei immungeschwächten Menschen können auch die unteren Atemwege verstärkt betroffen mit schwereren Verläufen. Sie können vorbestehendes Asthma- und Lungenerkrankungen verschlimmern.
Für Kinder sind Rhinoviren nicht immer harmlos: Häufige Infektionen in den ersten Lebensjahren können später Asthma auslösen.
Rhinoviren werden wie andere respiratorische Erreger überwiegend über die Luft übertragen. Asymptomatische Übertragung ist möglich und wird auf 14-22% geschätzt (Andrup et al. 2023). Rhinoviren sind deutlich ansteckender als Influenzaviren und erfordern entsprechend bessere Lufthygienemaßnahmen (Mikszewski et al. 2022). Die Inkubationszeit beträgt im Schnitt 1-4 Tage und die Infektiösität (viral shedding) 1 Tag vor Symptombeginn bis 5 Tage danach, mitunter auch länger selbst bei immunkompetenten Patienten, nicht immer mit respiratorischen Symptomen verbunden (Zlateva et al. 2014).
Humane Parainfluenzaviren (HPIV)
Sie zählen zu den Paramyxoviren (ebenso wie Masern) wurden in den 50er Jahren erstmals bei Kindern mit Krupp entdeckt. Es gibt vier Typen. Es handelt sich um behüllte RNA-Viren. Die Inkubationszeit beträgt 2-6 Tage.
- nehmen bereits im Sommer zu durch verstärkte Sozialkontakte und Reisen
- niedrigere Immunantwort während Hitze
- Struktur von Parainfluenzaviren ist bei warmen und feuchten Bedingungen begünstigt
- Parainfluenzatyp 3 ist besonders im späten Frühjahr und Sommer aktiv und infiziert vor allem Säuglinge.
- Parainfluenzatyp 1 und 2 im Herbst und Winter, wobei sie alle zwei Jahre alternierend vorkommen
- Die vier Typen laufen in unterschiedlichen Wellen ab (Oh et al. 2021)
Obwohl es Ähnlichkeiten zu Influenza (Myxoviren) aufweist, sind HPIV einzigartig – wenige Antigen-Stellen hat es mit Influenza gemeinsam.
Typ 1 und 3 zählen zur Art der Respiroviren. Typ 2 und 4 zu den Rubulaviren.
- Typ 1 ist eine häufige Ursache von Krupp bei Kleinkindern,
- Typ 2 ist ähnlich, aber weniger schwerwiegend.
- Typ 3 kann bei Säugkingen und immunsupprimierten Menschen Lungenentzündung und Bronchiolitis verursachen (meist weniger schwer als bei RSV).
- Typ 4 wird seltener erkannt und verursacht Atemwegserkrankungen.
Reinfektionen sind häufig, bei älteren und immunsupprimierten Menschen können sie schwer verlaufen. Die meisten älteren Kinder haben Antikörper gegen Typ 3 und rund drei Viertel haben Antikörper gegen Typ 1 und 2. Frühe Kindheitsinfektionen können später Asthma und COPD im Erwachsenenalter auslösen (Garcia et al. 2020). Bei Mäusen konnte nachgewiesen werden, dass die anhaltende Infektion von angeborenen Immunzellen ein Schlüsselfaktor für die Entwicklung einer akuten zu einer chronischen Lungenerkrankung, z.B. Asthma, ist (Castro et al. 2024).
Die Übertragung geschieht während der frühen Phase der Erkrankung via Luftübertragung. Es gibt keine Impfstoffe oder antivirale Medikamente. Die meisten Erkrankungen können symptomatisch behandelt werden. (Quelle: CDC 2024)