„ME/CFS und Long-COVID haben sich als ernstzunehmendes gesundheitliches Problem erwiesen, das nicht nur das Leben der Betroffenen massiv beeinträchtigt, sondern auch das Gesundheitssystem vor neue Herausforderungen stellt.“

Bürgermeister von Wien, Michael ludwig (SPÖ) , 22.10.24 (Rathauskorrespondenz)

Wie bewältige ich nun den Spagat, gleichzeitig meine Wertschätzung über die Unterstützung bei der Erforschung von postakuten Infektionskrankheiten und meine Verachtung für diese späte Erkennntnis auszudrücken? Vielleicht mit einem kurzen Rückblick:

Wien’s Sonderrolle: Die Spitäler schützen

Im ersten Pandemiejahr galt noch das Motto „schau auf mich, schau auf dich“. Wien ging bis zum Februar 2023 den „strengeren Weg“, mit den Allesgurgelt-Gratis-PCR-Tests und der beibehaltenen Maskenpflicht in den Öffis, während sie ab Juni 2022 bereits im Großteil der Republik abgeschafft wurde. Der strengere Weg hatte als einzigen Hintergrund, dass sich in der Millionenstadt Wien zahlreiche große Spitäler befinden – deren Überlastung man verhinderten wollte. Es ging der Stadtregierung nie darum, generell Infektionen zu verringern, um etwa LongCovid-Fälle zu verhindern, oder besonders um den Schutz der Kinder. Diese dienten durch das Schulprojekt Allesgurgelt als Infektionsradar für die Erwachsenen. Tests verhinderten lediglich Folgeansteckungen, nur Prävention verhindert Indexfälle. Gesundheitsstadtrat Hacker rief Ärzte im März 2020 via FALTER auf, nicht hysterisch zu sein. Im Mai 2020 teilte Ludwig Essensgutscheine aus, um die lokale Gastronomie zu unterstützen. In UK konnte nachgewiesen werden, dass man so die Infektionszahlen signifikant in die Höhe trieb (Fetzer 2022). Im Wienwahlkampf im Herbst 2020 wollte kein Politiker außer der grünen Vizebürgermeisterin Hebein das böse L-Wort in den Mund nehmen. Die Grünen flogen aus der Stadtregierung, die NEOS übernahmen das Bildungsressort: Privatiniativen, CO2-Messgeräte oder Luftreiniger auf eigene Kosten in Kindergärten oder Schulen aufzustellen, wurden verboten.

Während der Alpha-Welle im Frühling 2021 wollte Hacker Schanigärten öffnen, wenig später kam der „Ost-Lockdown“ – dank des damaligen Gesundheitsministers Anschober, der Bürgermeister Ludwig offenbar davon überzeugen konnte, dass die Spitäler sonst kollabieren würden. Im September 2021 antwortete Hacker auf die PRESSE-Frage, ob man im Kindergarten von einer „kontrollierten Durchseuchung“ sprechen könne, mit „Ja, aber das ist schon die ganze Zeit so.“ Better safe than sorry? Fehlanzeige. Zwei neuere Studien zeigen, dass insbesondere Säuglinge und Kleinkinder keine Abnahme bei den Hospitalisierungszahlen sehen (Wilde et al. 2024, Zerbo et al. 2024) – diese Altersgruppe (6 Monate bis 4 Jahre) ist meistens ungeimpft, und bei Säuglingen unter 6 Monaten gibt es keine Impfung. Hier ist nur ein passiver Schutz durch Impfung während der Schwangerschaft möglich al. (Grace Wade 2023, Jorgensen et al. 2023, Man et al. 2024) – etwas, das durch Desinformation und mangelnde Aufklärung leider viel zu selten passiert.

Im März 2022, am Höhepunkt der BA.2-Welle, fanden die großen Benefizkonzerte am Heldenplatz und im Ernst-Happel-Stadion ohne Maßnahmen statt. Auf Twitter schrieb Mario Dujakovic, der Sprecher von Gesundheitsstadtrat Hacker, dass “solange wir uns in der Omicron-Familie bewegen, und das tun wir, sind das keine schlechten Nachrichten.” Spätfolgen wurden unverändert ignoriert. Im März 2022 duellierten sich Hacker und Gesundheitsminister Rauch (Grüne) in Ö1-Klartext. Hacker erläuterte den “flatten the curve”-Ansatz der Stadtregierung: “Die entscheidende Frage in der Strategie ist daher nicht, wird es zu Ansteckungen kommen, die entscheidende Frage ist, wie viele gleichzeitig? So viele gleichzeitig, dass es systembelastend wird oder schaffen wir es, nach unten zu bringen? Das ist eine der wichtigsten Benchmarks.

Mitte Jänner 2023 ließ Hacker sich von der KRONE interviewen:

Natürlich gibt es viele, die sagen, das ist ein Blödsinn, das brauchen wir nicht mehr. Ja, das verstehe ich auch. Mir hängt die Maske nämlich auch beim Hals raus. Aber wenn wir die Masken abschaffen, können wir nicht 14 Tage später sagen: ,Ups, wir haben uns geirrt. Da ist eine neue Variante. Hoppala, wir müssen wieder Maske tragen.´ Da nehmen uns die Leute nicht mehr ernst.“

Drei Wochen später kündigte die Stadtregierung den Fall der Maskenpflicht in den Öffis an, auch die PCR-Testpflicht in Spitälern und Pflegeheimen fiel, und das obwohl:

„Die Simulationen der Experten der Stadt Wien gehen von Mitte Februar bis Mitte März noch von einem „diskreten weiteren Anstieg“ bei den CoV-Fallzahlen aus und dann von einer Abnahme der Erkrankungswelle, führte Binder aus. Das werde „sicher fordernd, aber nicht so, dass wir befürchten müssen, dass die Kapazitäten in den Spitälern überschritten werden“, sagte Ludwig.

Die Abschaffung wurde vom Pressesprecher Hackers damit begründet, dass keine Gefahr mehr bestehen würde, dass die Spitäler überlastet sein würden. Kein Wort zu Long Covid.

Was war die Folge?

Infektionswellen 2022 bis Mitte 2023 laut Wiener Abwassermonitoring, rot markiert die Woche, in der die Abschaffung der Maskenpflicht per Ende Februar 2023 angekündigt wurde.

Die Stadtregierung wusste also, dass die Infektionszahlen noch weiter steigen werden, schaffte aber mitten in die Welle hinein Schutzmaßnahmen ab. Es gab nicht einmal Empfehlungen, weiterhin Maske zu tragen.

Fazit: Der „Wiener Sonderweg“ war gar keiner. Es ging auch dem roten Bürgermeister von Beginn an darum, die Spitäler vor Überlastung zu schützen, wohlwissend, dass auch aus den Bundesländern Patienten etwa ins AKH transferiert würden. Die Äußerungen von Hacker waren von Beginn an klar: Das Virus sei eine Naturgewalt, die Pandemie selbst könne man nicht verhindern, sondern nur die Kurve abflachen. Als die Maskenpflicht mitten in einer Infektionswelle fiel, wo neben Corona auch noch Influenzaviren aktiv waren, wurde deutlich: Spitalskapazitäten waren der Fokus, statt etwa Impfkampagnen in den Schulen zu starten, um jene zu schützen, bei denen die Durchimpfungsrate noch am geringsten war, bevor man alle Maßnahmen aufhob.

Betroffene und Spezialisten haben mehrfach darauf hingewiesen, dass man Spätfolgen berücksichtigen müsse. Trotzdem kam wienweit 2023 die Schließung von Longcovid-Ambulanzen – trotz Aufnahmestopp und bekannter Überlastung. Der Wiener Gesundheitsverbund, welcher der Stadt Wien unterstellt ist, nahm dabei eine unrühmliche Rolle ein.

Reparaturmedizin reicht nicht

Die angekündigte Unterstützung der Forschung ist natürlich wichtig, ebenso wie das kürzlich gegründete Referenzzentrum für postvirale Syndrom, das von Kathrin Hoffmann und Eva Untersmayr-Elsenhuber geleitet wird. Beide ersetzen aber praktische Anlaufstellen für Betroffene nicht! Sprich, Akademiker und praktische Ärzte können und sollen sich natürlich den Kopf darüber zerbrechen, welche Risikofaktoren es für MECFS/Long Covid gibt, aber die Patienten sind bereits vorhanden und werden jährlich mehr – und die brauchen JETZT Fachärzte, die sich insbesonderen mit PEM-Symptomatik auskennen, das heißt, KEINE sportliche Rehabilitation, sondern das Gegenteil – nicht überanstrengen, unter der Belastungsgrenze bleiben, um keine dauerhafte Verschlechterung zu risikieren.

„Jedes Einzelschicksal ist ein schreckliches“

Bürgermeister Ludwig bei der Pressekonferenz (Oktober 2024)

Ich möchte dazu ein Zitat von Gesundheitsminister Anschober bei seiner Rücktrittsrede bringen:

„Und wir haben ein Phänomen, das in Österreich noch viel zu wenig Thema ist, und das Ziel dieser Woche war eigentlich gewesen, es zum Thema zu machen, sichtbar zu machen, und Maßnahmen einzuleiten, das ist: Long COVID. Das sind viele, viele, viele Betroffene, die vielfach nur leicht betroffen sind am Beginn und dann nach Monaten doch sehr sehr gravierende Spätfolgen und Probleme haben. Britische Studien gehen von 10% Infizierten aus, die von LongCOVID betroffen sein werden, und ich denke, wir müssen in der österreichischen Gesundheitspolitik dieser Gruppe in der Bevölkerung alle Möglichkeiten, die es braucht geben, was Betreuung betrifft, was Anerkennung als Krankheit betrifft, und vieles andere mehr, und deswegen warne ich davor, dass ein Gefühl entstehen könnte, dass man dann, wenn die Risikogruppen und ältere Mitbürger und Mitbürgerinnen durchgeimpft sind, dass man dann zu rasch öffnen könnte. Es geht um jeden einzelnen Infektionsfall, der vermieden werden muss.“

Rücktrittsrede vom 13. April 2021

Nun gab es natürlich schon viele tausend Fälle vor der Pandemie, also nicht durch SARS-CoV2, sondern großteils durch andere Viren verursacht. Und man kann jetzt lang und breit Risikofaktoren erforschen, was zweifellos wichtig ist.

Der größte Risikofaktor ist jedoch eine Infektion – das wissen wir jetzt schon, und eine Reinfektion kann zu Verschlechterungen führen (Qin et al. 2024) bzw. LongCovid verlängern (Foppiani et al. 2024). Das ist altersunabhängig der Fall, wie eine Befragung von Betroffenen gezeigt hat. auch „normale Erkältungsviren“ können Rückfälle auslösen.

Die Leiden der Betroffenen würden dabei nicht immer ernst genommen. „Leider gibt es eine gewisse Stigmatisierung der Menschen.“

Oswald Wagner, Vizerektor der medUni Wien (Oktober 2024)

Oswald Wagner hat u.a. Ex-Bundeskanzler Kurz (ÖVP) in der Akutphase der Pandemie beraten. Im Juni 2021 ging er davon aus, dass genug Impfstoff für für alle Impfwilligen – gemeinsam mit den Genesenen am Ende eine Herdenimmunität entstehen ließen. (Pressekonferenz 17.6.21). Zu diesem Zeitpunkt war schon seit Monaten klar, dass eine Herdenimmunität bei SARS-CoV2 nicht mehr möglich ist. Er unterschätzte – gemeinsam mit Virologin Redlberger-Fritz – auch die Höhe der Herbstwelle, wohl aus demselben Grund, denn die Impfrate blieb im Impfskeptiker- und Esoterikland Österreich bei rund 65% stehen, und Delta war eben deutlich infektiöser und unterlief auch die zweifache Impfung.

“Wenn vulnerable Gruppen geimpft sind, wird Covid19 den “Schrecken verlieren” und zu einer “normalen” Erkrankung.”

Oswald Wagner am 17. Jänner 2021 in der Pressekonferenz mit bundeskanzler kurz

Alles hängt zusammen – und das Zauberwort heißt Prävention

Rückblickend betrachtet auf die vergangenen fünf Jahre haben wir also eine Wiener Stadtregierung, die sich entschieden hat, LongCovid zu ignorieren, weil es nicht populär gewesen wäre, zumindest Empfehlungen für Maske tragen aufrechtzuerhalten, als die Zeit der Abschaffung aller Schutzmaßnahmen gekommen ist. Es kann mir niemand sagen, dass von Ludwig über Hacker bis zu seinem Pressesprecher keiner je von LongCovid gehört hat bis zum gestrigen Presse-Statement. MECFS ist in den letzten Jahren häufig im Zusammenhang mit Long Covid gefallen, weil es beim Subtyp mit PEM große Überschneidungen gibt.

Wien hätte schon früher mit der Vorreiterrolle beginnen können – etwa damit, entgegen dem landesweiten Trend 2023, keine LongCovid-Ambulanzen zu schließen, sondern im Gegenteil finanzielle Mittel bereitzustellen, diese weiter auszubauen. Vizerektor Wagner hat in der Akutphase der Pandemie das Prinzip Durchseuchung, um Herdenimmunität zu erreichen, als Berater der Bundesregierung aktiv unterstützt. Er selbst hat keine Kinder, wie er zugab, aber die hab ich auch nicht. Trotzdem war ich schon lange vor ihm so gut informiert, um zu wissen, dass die Durchseuchung der Kinder ein schwerer Fehler ist, wenn man bedenkt, wie viele Kinder heute an Long Covid leiden (aktuelle Studien: Miller et al. 2024, Toepfner et al. 2024, Camporesi et al. 2024, Studien aber schon viel länger bekannt, siehe Übersichtsseite).

Ob MECFS schon länger besteht oder erst seit der Pandemie, ob es LongCovid-Symptome ohne PEM sind, oder allgemein ein geschwächtes Immunsystem, wo sich zusätzliche Infektionen schwerwiegend auswirken können – Prävention hilft.

Prävention bedeutet, und das kann man nicht anders formulieren, ohne dass sich betroffene Berufsgruppen provoziert fühlen, wieder eine Maskenpflicht im Gesundheitswesen einzuführen – so wie es zur Krankenhaushygiene gehört, sich regelmäßig die Hände zu desinfizieren. Das ist die Lehre aus der Pandemie, das ist das neu erlernte Wissen: Mit meiner Maske schütze ich die Patienten doppelt – davor, dass sie sich bei mir infizieren (Stichwort: Präsentismus – „Der Doktor ist (niemals) krank„, „Wir sind viel zu selten krank„), aber auch, dass ich oder mein Personal selbst ausfallen, und die Patienten unterversorgt sind. Prävention heißt, saubere Luft zur obersten Priorität zu machen, also Lüften und Luftreiniger, moderne Lüftungsanlagen, CO2-Messungen, aber um das zu erreichen, muss zuerst aufgeklärt werden, dass man keine Infektionen braucht, um das Immunsystem zu trainieren, weder als Erwachsene und schon gar nicht als Kinder. Prävention bedeutet, dass man Immunitätslücken, die durch die Pandemie entstanden sind, durch Impfungen auffüllt, und nicht da, wo es verhinderbar ist, durch Infektionen hinnimmt. Es braucht also eine Kampagne, um Desinformation zu bekämpfen – auch das ist Prävention mit Weitblick, dann hätte man die allgemein zunehmende Impfskepsis verhindern können.

Prävention ist schließlich überlebenswichtig und muss zeitgleich zur Forschung und Behandlung vorangetrieben werden, damit die jetzigen LongCovid und MECFS-Patienten eine reelle Chance haben, den status quo zu halten bzw. ihre Lebensqualität dauerhaft zu verbessern. Das betrifft „leichter Betroffene“, die noch arbeiten können ebenso wie Hausgebundene oder Bettlägerige, die von Angehörigen gepflegt werden müssen. Diese dürfen sich keinesfalls anstecken, einerseits nicht, um die Betroffenen zu gefährden, andererseits, um selbst nicht pflegebedürftig zu werden. Ein wesentlicher Infektionsüberträger sind dabei Kinder durch Kindergärten und Schulen (Edward Goldstein 2022, Temte et al. 2023, Jelley et al. 2024, weshalb dort Prävention ansetzen muss. Ein guter Ansprechpartner dafür ist die Initiative für Gesundes Österreich (IGÖ).

Vorsicht vor aktivierender Reha!

Etwas zynisch klingt der Titel eines Berichts über LongCovid in den Salzburger Nachrichten vom 21.10.24. Betroffene FÜHLEN sich nicht unterversorgt, sie SIND unterversorgt.

Dass dem Land Salzburg die schlechte Versorgungslage nicht bekannt ist, ist eher unwahrscheinlich – bereits im Juni gab es einen Bericht der SN, wo aus der einzigen LongCovid-Ambulanz des Landes, Zell am See, von einer großen Nachfrage berichtet wurde. Sie hat aber nur eine Stunde pro Woche geöffnet. „Betroffene werden auf der Abteilung für Innere Medizin abgeklärt und behandelt. Eine Abteilung für Kinder und Jugendheilkunde gibt es nicht.“ (Auskunft der Pflegedirektorin des Tauernklinikum per E-Mail, 10.08.23).

Das Land Salzburg hat schon geprüft, ob es eine Koordinierungsstelle für postvirale Krankheiten (ursprünglich: Spezialambulanz) geben soll – die Antwort von Gesundheitslandesrätin Daniela Gutschi (ÖVP) war: „Kein Bedarf„. Dabei würde es dafür sogar Geld vom Bund für die Länder geben.

Im neuesten Artikel von Anton Prlić (danke dafür!) wird explizit erwähnt, dass „klassische sportliche Rehabilitationsprogramme“ bei PEM kontraproduktiv seien. Trotzdem hat Gutschi die Chuzpe zu behaupten, dass die Versorgung im Bundesland „sehr wohl“ gegeben sei. Patienten würden über die Hausärzte an weitere Spezialisten verwiesen. „Bei den medizinischen Trainingstherapien gebe es auch keine Wartezeiten„.

Einzige Anlaufstelle für „Long Covid Reha“ in Salzburg ist das Institut für prävenative und rehabilative Sportmedizin von Josef Niebauer, das vor allem aktivierende Reha anbietet, also das, was zu einer Zustandsverschlechterung führt, wenn PEM vorliegt. Deswegen ist die Differenzierung von Long Covid in „mit PEM/ohne PEM“ so wichtig.

Ein Interview mit Niebauer vom 19.01.2021 zeigt, dass es hier vor allem um Patienten geht, die nach der Infektion mit Herz- oder Lungenproblemen zu kämpfen haben und die sich durch körperliches Training verbessern oder zumindest so scheinen (ob es den Patienten dann nach der Reha schlechter geht als vorher, bleibt unklar). Am Ende des Interviews geht es explizit um Spitalspatienten. Niebauer empfiehlt „Trainingstherapie oder Reha“ für jeden, der merkt, dass er nach der Infektion nicht wieder fit wird. Hoffentlich hat er sich bis heute fortgebildet.

Fazit: Die LongCovid/MECFS-Patienten in Salzburg SIND unterversorgt. Es gibt nur eine Anlaufstelle in Zell am See – zu weit für Betroffene in den anderen Gauen von Salzburg. Die ÖVP streitet den gegeben Bedarf an Spezialambulanzen ab. Die angebotene „Trainingstherapie“ ist für MECFS-Betroffene (Leitsymptom: PEM), aber auch bei Long Covid mit PEM kontraproduktiv und kann zu einer dauerhaften Verschlechterung der Lebensqualität bis zur Todesfolge führen.

Möge Wien diesen Fehler nicht ebenfalls begehen – ich schiele dabei besonders auf die Österreichische Gesellschaft für Neurologie und den Wiener Gesundheitsverbund, die sich bisher nicht nur übertrieben hohe Kompetenz und Sensibilität beim Thema postvirale Erkrankungen hervorgetan haben.