Mykoplasmen

Mycoplasmen sorgen regelmäßig, etwa alle 1-3 Jahre für Epidemien in Europa und Israel (Beeton et al. 2020), zuletzt im Winter 2019/2020 kurz vor dem ersten Lockdown (Sauteur et al. 2022).

Bakterielle Lungenentzündungen entwickeln sich häufig zusätzlich zu Virusinfektionen. Bakterien wie jenes, das Mycoplasma verursacht, sind gewöhnlich opportunistisch, das heißt, sie nutzen ein durch ein Virus geschwächtes Immunsystem aus. Influenza, RSV und grippale Infekte können manchmal Bronchitis oder Lungenentzündungen auslösen, ebenso Infektionen der oberen und unteren Amwege.

Es handelt sich um ein Bakterium, was bei rund 10% der Patienten Lungenentzündungen auslösen kann. Mit bestimmten Antibiotika gut behandelbar. Inkubationszeit 2-4 Wochen!

Streptokokken

In Dänemark wird die Zunahme an Streptokokken auf eine virulente Variante von Streptococcus pyogenes zurückgeführt. Die Autoren rätseln, ob es sich um Nachholeffekte handelt oder um eine virulentere Variante, beides könne aber die starke relative Zunahme nicht erklären. Überhaupt werden schwere Verläufe kaum und erst spät entdeckt, deren Ursache ist unklar. (Johannesen et al. 2023)

Tuberkulose

Sowohl Tuberkulose als auch Syphillis hat man unbehandelt lebenslang. Beides sind bakterielle Infektionen. Etwa 5% der Weltbevölkerung haben derzeit asymptomatische Tuberkulose und wissen nichts davon, alleine etwa 15 Millionen in den USA. Im tertiären Studium werden sie erst dann deutlich symptomatisch, wenn das Immunsystem stark geschwächt ist. Dann gehen diese Menschen zum Arzt und erfahren erstmals von der Infektion.

Bei HIV werden beide Krankheiten oft erst im Spätstadium erkannt, vor allem Tuberkulose ist dabei eine häufige Nebendiagnose (S. Swaminathan 2016). Asymptomatisch TB-Infizierte sind nicht infektiös, ab symptomatischer Aktivierung durch Immunschwäche aber sofort infektiös. Dadurch kann sich Tuberkulose besser verbreiten.

Steigende Tuberkulose-Zahlen werden auf die Unterbrechung der Test- und Behandlungsprogramme durch die Pandemie zurückgeführt, sagt dieser WHO-Bericht.